Im Frühjahr erwacht das Leben im Weinberg und damit erwacht auch die Angst vor dem Frühjahrsfrost. Wenn die Reben beginnen auszutreiben, sind sie besonders empfindlich. Eine kalte Frostnacht kann da schon früh im Jahr den Ertrag der betroffenen Rebstöcke dezimieren – oder sogar ganz vernichten. 2021 wurden vor allem Weinberge in Frankreich stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch 2022 gab es Anfang April schon einige eisige Nächte.
In Chablis haben die Winzer schon vor Jahren Beregnungsanlagen in den Grand Cru Weinbergen installiert. Das Wasser gefriert an den Rebstöcken und das Eis schützt die jungen Triebe vor weiterer Abkühlung. Doch diese Praxis ist natürlich aufwändig und teuer.

Die Alternative dazu ist, die kalte Luft durch warme zu verdrängen. Dann werden Feuer und bengalische Lichter in den Weinbergen verteilt. Das sieht zwar schön aus, ist aber nicht immer effektiv…


(Fotos von der Cote d´Or)
Die neueste Idee auf dem Markt ist ein mobiler Wärme-Föhn. Allerdings einer mit 1,8 Millionen Watt! Angetrieben wir das Gerät mit Öl oder Biobenzin, der Verbrauch bei voller Leistung liegt bei 200 Liter. Preis für das Geschoss: 130.000 €.

(Quelle: vitisphere.com)
Leser Paul Vandenberg kommentiert die Wärme-Kanone lakonisch:
„Buy frost fans instead. For 130,000 you can get several. They will consume less fuel. In cold areas it´s better to have your cordons more than a meter above ground where the temperatures may be 2-3 degrees warmer. No, I don´t sell them, I live in the Yakima Valley where they were invented by clever orchardists decades ago.“
Es gibt noch eine weitere und ganz natürliche Strategie, die Weinberge vor Frost zu schützen: den Rebschnitt so spät wie möglich durchführen, also im März. Denn der Rebschnitt stimuliert den Austrieb der Pflanze. Mit dieser Strategie, so hofft Jean-Baptiste Cordonnier, Bio-Winzer in Bordeaux, hat er schwerere Schäden durch die Frostwelle verhindern können.

Foto: Chateau Anthonic